02.01.2014

 

Wer hätte das gedacht. Immer noch läuft dass Leben weiter, als wenn nichts passiert wäre. Es wird jetzt zwar immer härter, aber dass liegt weniger an den Krankheiten, sondern an den lieben Mitmenschen, für die nur dann Rücksichtnahme angesagt ist, wenn man am Sterben ist. Seit jetzt 4 Jahren hat sich an meiner Situation nichts geändert, sondern ich komme nur besser mit den Krankheiten klar. Der Diabetes wird aber langsam zu einem Problem und hier muss ich dieses Jahr gegensteuern Mit im Schnitt 190 mmg ist dieser Wert weit überschritten. 

Die Rücksichtnahme der Mitmenschen geht zwischenzeitlich gegen Null und meine 80% Schwerstbehinderung wird mehr als „der stellt sich ja nur an“ angesehen. Ich reagiere deshalb auch immer gereizter und kann dann schon mal auch beleidigend werden. Aber irgendwie muss man sich ja gegen Dummheit wehren.

Um mich zu schuetzen, musste ich bisher und werde ich auch weiterhin den Kontakt mit Mitmenschen komplett einstellen, die der Meinung sind, man muesse keine Ruecksicht nehmen, auch wenn es sich um nahe Angehoerige handelt. 

25.06.2014

 

Jetzt kurz vor meinem 58.sten Geburtstag und 7 Jahre nach dem Tag X ein kurzes Resümee:

Ich kann jetzt fast so Leben, wie in meinem Gesunden Tagen. Geholfen hat mir hier das tägliche Radfahren mit meinem E-Bike. Ich kann mir kein besseres Medikament vorstellen, wie Bewegung, Bewegung, Bewegung. Natürlich muss man auch noch andere Mittel ergreifen, wie z.B. vernünftige Ernährung. Aber eindeutig hat mir das Radfahren das Leben gerettet. Die Ärzte konnten 3 Monaten nach dem Dilemma keinerlei weitere Hilfe leisten, ausser Medikamente zu verschreiben. Auch heute noch bin ich auf mich selbst und meine eigenen Entscheidungen angewiesen. Demnächst werde ich einen neuen Defibrillator bekommen, da beim alten der Akku nachlässt. Auf diese OP würde ich gerne verzichten, aber bei schwachen Herzen ist dies nun mal angesagt. 

23.12.2015

 

Resümee für 2014: Wenn es so weitergeht, kann ich mit der Krankheit leben. 2015 wird noch mal schwierig, da eine OP ansteht. Hätte nicht geglaubt, was man alles aushalten kann. Da ich mit einigen engen Verwandten so meine Probleme hatte, habe ich den Kontakt eingestellt. Jetzt folgt langsam die Retourkutsche und man meint jetzt, auf mir rumhacken zu können. Denen sei gesagt, ich habe die letzten Jahre dafür gekämpft, mich wieder wehren zu können, denn mir war klar, dass der Tag kommt, wo Rücksichtnahme nicht mehr angesagt ist und dass, obwohl ich zu 80% Schwerbehindert bin und auch leider bleiben werde. Aber so ist das nun mal in meiner lieben Familie. Es ist halt leichter, vor anderen Türen zu kehren, als vor der eigenen.